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Überblick

Der Trendplotter erlaubt die grafische Darstellung archivierter und aktueller Daten.

Im CSS-Hauptfenster kann zu diesem Zweck die Trendplotter-Perspective geöffnet werden.


Dort findet sich links die View Archive Search (für die Suche nach archivierten PVs). Dahinter liegt der Navigator (für die Nutzung von Trend-Dateien).

Das Hauptfenster ist der Trendplotter-Editor (für die Bearbeitung derTrends), dieser wird begleitet von verschiedenen Views, hier zu sehen sind die Properties- sowie die Export Samples-View.

Häufig genutzte Trends können auf CSS-Entwickler-Stationen vorbereitet und im CVS-Repository gespeichert werden. Dort liegen sie vorzugsweise im Verzeichnis DataBrowser. Mit Hilfe des CVS-Update-Systems werden sie dadurch auf allen angeschlossenen Arbeitsplätzen verfügbar gemacht, siehe dazu zum Überblick Typen von Arbeitsplätzen sowie ergänzend CVS-Anbindung (für die Entwickler-Stationen). Zum direkten Austausch von gespeicherten Trends dient das Swap-Verzeichnis, das ist auch unter Typen von Arbeitsplätzen erläutert.

Export

Zum Exportieren von Daten (um sie z.B. in einer Tabellenkalkulation weiterverarbeiten zu können) kann die Export-Funktionalität genutzt werden. Dabei gibt es eine Reihe von Aspekten zu beachten, darum wird das Thema hier eigenständig behandelt.

Archive Search

Mit dem Archive Search können Prozessvariable suchen, die als Trend angezeigt werden sollen. In der Combobox für die URL wird angezeigt, mit welchem Archive-Request-Server (ARES) die View verbunden ist. Per Info kann man sich dazu genauere Informationen anzeigen lassen.

Im Feld Pattern kann man einen Namen oder einen zu suchenden Ausdruck (abgekürzter Name oder regulärer Ausdruck) eingeben, ARES teilt dann mit, ob zu dem gesuchten String PVs vorliegen. Diese kann man auswählen und per Kontextmenü als Trend anzeigen lassen.

Gespeicherte Trends

Ein Trend kann in vielfältiger Weise konfiguriert werden. Die Konfiguration kann in eine Datei gespeichert werden (Ctrl-S). Diese Datei liegt dann im Workspace des jeweiligen CSS. Um diese Datei auch mit anderen CSS-Stationen nutzen zu können, muss sie im CVS-Repository gespeichert oder in einem allgemein lesbaren Ort abgelegt werden.

Trend-Dateien haben die Endung .plt (Plot).

Wenn eine Trenddatei geöffnet ist, wenn CSS beendet wird, so wird dafür gesorgt, dass diese Datei beim nächsten Start wieder geöffnet wird.

Trendplotter-Editor

Auswahl der PVs

Ist oben beschrieben unter Archive Search. Außerdem kann eine PV (z.B. aus einem SDS-Display) direkt auf die Zeichenfläche oder eine der y-Achsen gezogen werden. Dementsprechend wird eine neue y-Achse erzeugt oder eine bereits vorhandene genutzt. Es erscheint ein Popup, in dem man noch einmal den Namen der PV sowie die y-Achse prüfen kann.


Skalierung der y-Achse

Mit Hilfe der Toolbar können Tools gewählt werden, die die Skalierung der y-Achse unterstützen.

  • Mit Vertical Zoom kann in der Zeichenfläche ein Bereich gewählt werden (das wirkt dann auf alle PVs) oder auf einer y-Achse nur die Skalierung für die PVs vorgenommen werden, die dieser y-Achse zugeordnet sind.
  • Mit dem Hand-Tool (Panning) kann die ganze Zeichenfläche oder eine der Achsen verschoben werden.
    (warning) Das ist allerdings belastend für den Archive-Request-Server (ARES), da beim Draggen (ziehen beim gedrückt-halten) ständig Anfragen ausgelöst werden.
  • Mit Zoom In Vertically und Zoom Out Vertically kann direkt eine kleine Änderung vorgenommen werden.

Die y-Achsen können detailliert eingestellt werden. Dies kann sowohl in der Shell als auch im Editor vorgenommen werden. In der Shell wird die Funktion über den Button ganz links in der Toolbar erreicht (Tooltip Configure Settings ...). Im Editor ist das komfortabler, man kann dazu die unten eingeblendete Properties-View verwenden. Dort auf dem Tab Value Axes finden sich die Einstellungen.

Grundsätzlich ist zu wählen, ob die dargestellten PVs im Autoscale-Modus sein sollen oder nicht. Dies kann für alle PVs über die Toolbar-Buttons (Tooltip Autoscale all PVs in active trend bzw. Deactivate autoscale ...) ein- bzw. ausgeschaltet werden.

Für den einzelne PV kann das per Checkbox in der Spalte Auto-Scale in der Property-View im Tab Value Axes eingestellt werden.

  • Wenn kein Auto-Scale gewählt ist, können die y-Grenzen manuell eingegeben werden.
  • Im Auto-Scale-Modus
    • werden die y-Grenzen aus den aktuellen Werten gebildet und bei neu eintreffenden Live-Daten auch aktualisiert. Die manuellen Werte für Min/Max werden dadurch nicht geändert.
    • können die aktuellen y-Grenzen durch Drücken des Update-Buttons im Value Axes-Tab in Min/Max übernommen werden. Das ist in der Shell nicht möglich.
  • Mit dem Toolbar-Button (Tooltip Initialize all PVs in active trend with HOPR and LOPR) können die y-Grenzen von allen PVs erneut geholt werden. Beim Hinzufügen einer PV werden diese Daten zur Initialisierung der y-Grenzen verwendet.
  • Bei jeder Änderung der Skala, ob nun über die Toolbar oder durch manuelle Eingabe wird Auto-Scale abgeschaltet.
  • Mit dem Button 'Lo' werden die y-Achsen logarithmisch dargestellt.
  • Mit dem Button 'Li' wird die logarithmische Darstellung der y-Achse wieder abgestellt und sie wird dezimal dargestellt.
  • Für jeden Record können Severities eingestellt werden. Zum Beispiel Minor oder Major. Wird der Wert überschritten oder unterschritten wird der entsprechende Alarm ausgelöst und auch im Archiv gespeichert. Mit diesem Button können die Änderungen der Severities angezeigt werden.
  • Gibt es für einen Record viele Updates oder wird ein langer Zeitraum gewählt, gibt es für einen Pixel auf dem Bildschirm mehrere Updates und es werden sehr viele Daten über das Netzwerk geholt. In diesem Fall werden die Daten aggregiert. Das bedeutet, dass für einen Zeitraum nur ein Wert angezeigt wird, obwohl mehrere Originale Werte vorhanden sind. Wenn Daten aggregiert werden, wird ausserdem ein Minimum und Maximum gespeichert. Diese werden als Error Bar dargestellt. Das heißt mit anderen Worten, dass die Werte in dem entsprechenden Zeitraum, alle zwischen dem Minimalen und Maximalen Errorbar liegen.

Auswahl des Zeitbereichs (Skalierung der x-Achse)

Vergleichbar zur Skalierung der y-Achse kann für die x-Achse verfahren werden (Horizontal Zoom, Panning, Zoom In Horizontally, Zoom Out Horizontally).

Auf beide Achsen gleichzeitig wirkt das selten benötigte Rubberband Zoom.

Natürlich können die gewünschten Zeitpunkte auch direkt eingegeben werden (relativ oder absolut) mit der Start/End-Time Dialog Box.
     

Durch die Möglichkeit, die Daten absolut oder relativ einzugeben, werden vielfältige Einstellmöglichkeiten erreicht, hier zwei Beispiel (die Werte aus den Beispiel-Views oben sind in Klammern angegeben):

BeispielStartzeitpunkt
Linkes Feld
Endzeitpunkt
Rechtes Feld
Ausgewählter ZeitbereichKommentar
View linksRelativ (-1 Stunde)Relativ (Jetzt)10.2.21 16:43:06 bis 17:43:06Eine Stunde zurück bis jetzt
View rechtsAbsolut (10.2.21 0 Uhr)Relativ (7 Tage)1.2.21 00:00:00 bis 8.2.21 00:00:00Eine Woche ab Startzeitpunkt

Zur Kontrolle werden die durch die Auswahl eingestellten Zeitpunkte absolut angezeigt. Das ist insbesondere hilfreich, wenn zwischen der absoluten und der relativen Einstellmöglichkeit hin- und hergewechselt wird. Dabei werden die aktuell eingestellten Zeitpunkte beibehalten und entsprechend umgerechnet.

Annotation

Mit den Annotations können einerseits besondere Zeitpunkte markiert werden oder der genaue Wert zu einem Zeitpunkt abgelesen werden.


Mit dem rechten Button kann eine Annotation gesetzt werden und mit dem linken Button eine vorhandene Annotation wieder entfernt werden. Wird eine Annotation über den Button gesetzt, erscheint das folgende Fenster:

Dort kann man festlegen ob die Annotation an einen Trend gekoppelt sein soll oder an die Zeitachse und eine Valueachse. Ausserdem lässt sich festlegen wie die Linie aussehen soll und welche Informationen angezeigt werden. Eine Annotation mit allen Informationen sieht wie im nächsten Bild aus und kann auf dem Trend verschoben werden.

Blättern

Um die Zeitachse entlang laufen zu können, ohne jedesmal einen neuen Zeitbereich eintippen zu müssen, kann man Blättern. Dazu werden die Doppelpfeile in der Toolbar verwendet (Tooltip: Go back/forward in time).

Der ausgewählte Zeitbereich wird nach Möglichkeit beibehalten (wenn am rechten Rand now erreicht wird, wird Zeitraum allerdings entsprechend verkürzt). Diese Funktion ist dem Verschieben der ganzen Zeichenfläche mit Hand-Tool aus Performancegründen vorzuziehen!

Live Updates

Wenn für den rechten Rand der Zeitpunkt Now gewählt wurde ist der Live Update aktiviert. Dann werden die live Daten aus der Anlage an die vom Archiv abgerufenen Daten angefügt.

Mit dem Toolbar-Button (Tooltip Enable/Disable scrolling) kann der Live Update ein/ausgeschaltet werden.

(warning) Dabei sollte man sich nicht von den unterschiedlichen Deadbands für die Live Updates sowie die Archivierung irritieren lassen. Typischerweise ist das Deadband für die Archvierung gröber eingestellt als das für die Live Updates. Als Konsequenz sind die vom Archiv abgerufenen Daten weniger fein aufgelöst. Das fällt besonders ins Auge, wenn man einen Trend lange Zeit hat laufen lassen. Der Graph wurde dann von Live Updates gezeichnet. Ruft man nun denselben Channel auf einem neu gestarteten Trend auf, so werden anstelle der live Daten natürlich die gröberen aus dem Archiv dargestellt.

Kopie erstellen zur weiteren Bearbeitung

Bei umfangreichen Analysen von Trends kann es hilfreich sein, auf Basis eines vorhandenen Trends noch weitere Channel anzufügen, dabei aber den Ausgangstrend weiterhin zu verwenden. Zu diesem Zweck können die Plus-Zeichen in der Toolbar verwendet werden (Duplicate to shell/editor). Mit dieser Funktion wird eine Kopie des vorliegenden Trends erstellt und in einem Trendplotter-Editor oder einer Trendplotter-Shell geöffnet.

Status

Dieser Button zeigt den Status der Prozessvariablen im Plot, haben die PVs Daten, sind sie mit dem Kontrollsystem verbunden oder ist eine PV im Alarmzustand. Diese Informationen werden in einer Tabelle angezeigt.


Trendplotter-Shell

Grundsätzlich ist die Funktionalität der Shell die gleiche wie die vom Editor. Allerdings bietet der Editor einfachere Möglichkeiten des Zugriffs auf die Konfiguration mittels der in die Trendplotter-Perspective eingebetteten Views. Darüber hinaus kann der Editor eine sog. Inspect Samples-View einblenden, die den Zugriff auf die Zahlenwerte der dargestellten Datenpunkte erlaubt.

Die Nutzung der Shell empfiehlt sich, wenn mit SDS-Displays gearbeitet wird, die i.d.R. ebenfalls als Shells gestartet werden. Diese können dann auf dem Bildschirm nebeneinander angeordnet werden.

Archive-Request-Server (ARES)

ARES ist die Datenquelle für die Trends. Der ARES-Server ist in den ausgelieferten CSS-Versionen vorkonfiguriert.